cabanes

„Every spirit builds itself a house; and beyond its house a world; und beyond its world a heaven. (…) Build, therefore, your own world“ 

Ralph Waldo Emerson

Lebe einfach und baue deine Hütte empfehlen Emerson und Thoreau. Aber auch in Wild West geht nichts ohne helfende Hände; Jones & Carlo, Wolfgang, Ziff &Toni, Michel, Maurice & Raoul, Bernd Haberer und Simon helfen im September zwei winterfeste Hütten zu errichten.

Nach dem Kraftakt stehe ich am Rand der Erschöpfung. Die langen Fahrten, der Planungs- und Koordinationsaufwand, die fremde Sprache, die hohen Kosten, die körperliche Anstrengung mit Mitte 50. Ohne gute Freunde wäre das nicht zu stemmen.

Nach dem Nageln der Bitumenschindeln ist irgendwann der linke Innenminiskus im Eimer. Muss etwas kürzertreten.

Le Cabanon (franz. der Schuppen) von Corbusier. Ferienhaus am Cap Martin an der französischen Riviera. Die vorgefertigte Holzkonstruktion baute er 1952 auf der Basis des Modulors. Allerdings nicht 2x2m (4qm) sondern 3,66×3,66m (13,5qm).

Am 30. Dezember 1951 zeichnete le Corbusier die Pläne zu einer kleinen «Hütte», einen Raum von 3,66 auf 3,66 m und 2,26 m hoch, die er im folgenden Jahr auf einem Felsen über dem Meer errichtete. Anfang der 1950er Jahre hatte Le Corbusier oberhalb der Villa E1027 der Designerin Eileen Gray in Roquebrune-Cap-Martin ein kleines Hanggrundstück erworben. Hier entwickelt er seine Projekte Roc und Rob. Während das erste – ein Feriendorf mit 30 bis 80 Wohneinheiten und einem Restaurant – auf dem Papier bleibt, ist das zweite – Wohnzellen für Camper – noch teilweise erhalten. Daneben, versteckt unter einem riesigen Feigenbaum, ein Holzhäuschen, das Cabanon. Der kleine Holzbau greift auf die Konstruktionsart des Strick- und Blockbaus zurück. Die Idee einer Raumzelle von 3,66 × 3,66 Meter mit allen zum Wohnen erforderlichen Einrichtungen entspricht den funktionalen Anforderungen an die Schiffskabine, die Yacht, das Hausboot oder den Wohnwagen. Der Raum ist sparsam möbliert. Die in seiner Schrift Modulor I und II entwickelten Idealmaße 2,26 × 2,26 × 2,26 Meter für eine Wohneinheit setzt Le Corbusier hier in die Praxis um. Das Verhältnis von Deckenhöhe zu Raumseite entspricht dem Goldenen Schnitt. Auch die Innengestaltung ist allein sein Werk: funktionale raumsparende Holzmöbel mit einem WC, das, nur durch einen Vorhang abgetrennt, in den Wohnraum integriert ist. Eine Küche war nicht vorgesehen, denn ein kleines Restaurant in der Nachbarschaft versorgte Le Corbusier mit dem Notwendigsten.


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